Deutsche Post testet Paketfächer für Eigenheime

Vor allem in ländlichen Gebieten stehen Paketzusteller häufig vor dem Problem, Pakete nicht zustellen zu können. Während in Städten meistens in der Nachbarwohnung jemand angetroffen wird, der Pakete in Vertretung entgegen nimmt, gibt es diese Möglichkeit auf dem Land weniger oft. Dort müssen Paketzusteller unter Umständen nicht bloß 1 Haus weiter klingeln sondern eine ganze Straße entfernt, um eine Abgabemöglichkeit zu finden. Das ist letztendlich auch für die Kunden umständlich, wenn sie ihr Paket aus solch großer Entfernung abholen müssen. Noch umständlicher ist es natürlich, wenn das Paket gar nicht bei Nachbarn abgegeben wird sondern in einer Postfiliale gelagert wird - möglicherweise 5 Kilometer entfernt. Deshalb testet die Deutsche Post jetzt ein neues Konzept, mit dem die Paketzustellung in Ein- und Zweifamilienhäusern zu 100 Prozent im ersten Anlauf gelingen soll. Das teilte Vorstandsmitglied Jürgen Gerdes gegenüber dem "Tagesspiegel" mit. Das Konzept soll ähnlich wie die bekannten Packstationen von DHL funktionieren, über die sich sowohl Pakete empfangen als auch verschicken lassen. Die Variante für ländlich stehende Immobilien ist jedoch deutlich kleiner gebaut, so dass sie z.B. im Vorgarten aufgestellt werden kann. Optisch ähneln die Paketfächer überdimensionierten Briefkästen: Sie bieten Platz für Standardpakete und lassen sich mit einem Schlüssel öffnen, sowohl vom Paketzusteller als auch vom Empfänger. Der Testlauf findet zurzeit in der Nähe von Bonn statt mit ca. 100 Kunden, die ein freistehendes Eigenheim bewohnen. Das bisherige Feedback sei positiv, so Jürgen Gerdes von DHL. Ob und wann das System in ganz Deutschland einsatzfähig sein wird, lässt sich noch nicht sagen. Die Testphase sei zunächst dazu gedacht, die Prozesse zur Einlagerung und Entnahme von Paketen zu optimieren.


Veröffentlicht am: 2012-09-26 21:41:14