Zu verkaufen: Tarnwohnung für Bunker der Bundesbank

In der Kleinstadt Cochem in Rheinland-Pfalz steht ein ganz besonderes Wohnhaus: Es ist die Tarnung für einen darunter liegenden Bunker der Bundesbank. Die Bunkeranlage diente im Kalten Krieg der Aufbewahrung einer Ersatzwährung. Die Scheine und Münzen wäre in der deutschen Bevölkerung verteilt worden, wenn die ursprüngliche D-Mark wegen Inflation kaum noch Wert gehabt hätte. Zu diesem Ernstfall kam es allerdings nicht und mit dem Ende des Kalten Krieges entfiel auch die Notwendigkeit, einen kostspieligen Bunker mit einer Ersatzwährung zu unterhalten. Die Scheine waren im Laufe der Zeit auch nicht mehr fälschungssicher. So entschied sich die Bundesbank, die gut getarnte Anlage in Cochem aufzugeben - und öffentlich zu verkaufen. Die örtliche Volksbank kaufte die unterirdischen Bunkerräume, um Wertgegenstände ihrer Kunden in Schließfächern einzulagern. Das Tarn-Wohnhaus hingegen sucht noch immer nach neuen Bewohnern, es steht bei Immonet.de zum Verkauf.

Während die Bunkeranlage in Betrieb war, war das Wohnhaus offiziell ein Schulungs- und Erholungsheim für Bundesbank-Mitarbeiter. Die Bank errichtete sogar extra einen Pavillon und einen großen Swimmingpool im Garten, um diesen Anschein zu wahren. Doch in Wahrheit wurde das "Schulungsheim" nie von mehr als 2 Wachleuten bewohnt. Sie drehten täglich ihre Runden durch die Bunkeranlagen und alle drei Monate kamen offizielle Prüfer der Bundesbank vorbei, um den Geldbestand zu checken. Mehr passierte nicht in dem Haus - entsprechend gut ist es bis heute erhalten. Für nur € 459.000 bekommt der neue Eigentümer ein riesiges Areal mit 8.600 m² Grundstücksfläche und 671 m² Wohnfläche. Doch Vorsicht: Was auf den Fotos wie augenscheinliche Doppelgaragen aussieht, sind keine Autostellplätze - sondern die Bunkereingänge (vgl. Foto).


Mehr zum ehemaligen Bundesbank-Bunker gibt es hier bei Wikipedia zu erfahren.


Veröffentlicht am: 2012-03-01 18:11:36